Termine 2013



Aktueller Termin:
Bis jetzt keine 2014er Termine _


Für Termindetails bitte auf das Datum klicken.

Freitag, 29. Juni 2012

Oldtimer-Radio selbst restaurieren

Hier mal ein paar Tricks wie man generell vorgeht um ein altes Autoradio wieder in Schuss zu bringen. Heute habe ich mein Geschenk-Radio nämlich fertiggestellt und ich möchte gerne meine Erfahrungen teilen.

1. Die Radioblende

Da der Fiat 500 einen direkten Ausschnitt für die Radioknöpfe und das Bedienfeld hat, musste ich die Radioblende nicht restaurieren, jedoch ist dies recht simpel. Man holt sich Lack (Grundierung, Lack, Klarlack)  in der gewünschten Farbe. Vorher entfernt man den Altlack, einfach anschleifen und überlackieren empfehle ich nicht, da man nie weiß wie alte Lacksysteme mit neueren reagieren. Das Entfernen macht man idealerweise mit Beize, sogenannte "Aircraft-Stripper" oder "Paint-Stripper" bekommt ihr z.B. bei http://www.korrosionsschutz-depot.de . Danach schleift man nass fein an, entfettet und reinigt mit Aceton und lackiert wie gewohnt. Vor der Montage entsprechend austrocknen lassen.

2. Die Radio-Knöpfe

Mein erstandenes Radio hatte leider nur noch einen Knopf. Stilecht muss man nun natürlich nach einem zweiten original suchen. Nur selten ist so etwas auffindbar. Eine gute und günstige Alternative bieten Knöpfe aus dem Möbelbereich in einschlägigen Baumärkten. In meinem Fall habe ich passend zum weißen Bakelit-Lenkrad des Fiat 500 weiße Porzellanknöpfe gekauft, zugegeben ist das in anderen Fällen wohl eher fehl am Platz. Aber die Auswahl ist riesig und Retro-Knöpfe machen sich gut an alten Radios und können beliebig angepasst und sogar lackiert werden. In meinem Fall habe ich ein Fach den Gewindeeinsatz rausgedremelt und grob die Form der Potis reingefräst, die Knöpfe sitzen nun sehr gut, mit einem Hauch Silikon sichert man sie dann.

3. Die Reinigung

Blinde oder vergilbte Displays frischt man mit Display-Politur oder Brillen-Politur problemlos wieder aus. Schmonz an den Tasten bekämpft man mit milder Seife und Zahnbürste, ebenso wie Verstaubungen. Mit Druckluft würde ich nicht drangehen, ebenso haben lösemittelhaltige nichts am alten Radio verloren, der Kunststoff damals ist nicht zu vergleichen mit dem heute und man kann nie wissen, wie er reagiert. Solltet ihr einen echt hoffnungslosen Fall haben, der auch von innen verstaubt ist o.ä. hilft ein Tastatursauger.

4. Die Elektrik

Ich muss leider sagen, dass man idealerweise ein funktionierendes Radio kauft wenn man nicht in der Materie dieser speziellen Art der Elektronik drin ist. ich selbst konnte auch leider nur auf offensichtlich verschmorte Teile überprüfen als ich das Radio geöffnet habe. Ebenso sollte man die Leichtgängigkeit der Potis prüfen. Sofern das Radio eine Sicherung hat, diese prüfen, ggf. gegen eine modernere Flachsicherung mit gleichem Wert tauschen. Stecker sollten erneuert werden wegen evtl. Übergangswiderstände sowie radioeigene Steckeingänge gesäubert werden z.B. mit Dremel-Messingbürste.

5. Die Tasten

Bei meinem Phillips ist die eingelassene weiße Schrift der Tasten nicht mehr zufriedenstellend. Mit einem einfachen Trick kann man die Farbe auffrischen und jeden Farbton erzielen den man will, dazu nimmt man einfach die bekannte Frabe von Revell sowie einen kleinen Pinsel. Man reinigt die eingelassene Schrift mit Zahnbürste und milder Seifenlotion, sodass sie fettfrei ist- Nun trägt man eine füllende Schicht Farbe auf die Schrift auf und putzt diese sofort, mit einem Zug, mit leichten Druck, mit einem Tempo weg. Zurück bleibt nur die frische Farbe in der Schriftvertiefung. Abgeguckt habe ich mir den Trick bei der Restaturation von Motorrad-Amaturen. Zieht man die Schrift in Weiß nach, so kann man sich noch ein Gimmick hinzufügen in dem man (bei Radios ohne Beleuchtung) den Vorgang nochmal mit Revell Nightcolour wiederholt. Nun leuchtet die Schrift in der Dunkelheit. Hat man gerissene Tasten, kann man es riskieren mit dem Lötkolben zu versuchen mittels Plastikschweißen den Riss wieder zu fügen, dann mit dem Dremel beizuschleifen und entsprechender Farbe zu kaschieren (Bei schwarzen Knöpfen geht das super mit einem Lack-Edding).

6. Mono-Radios auf Stereo bzw. zwei Lautsprechern betreiben

Keine Super-Lösung aber durchaus praktikabel.


7. Die Upgrades

Mir persönlich ist es zuwieder wirklich Radio zu hören, ich höre in meinem Daily-Driver-Cinquecento immer über USB-Stick oder Aux-In. Ein Oldtimer-Radio bietet diesen Luxus nicht, mein Phillips hat nicht mal ein Kasetten-Deck. Ein Umbau bei dem neue Technik in ein altes Gehäuse verpflanzt wird kostet rund 100 Euro nach meinen Recherchen. Meine verwendete Lösung kostet bedeutend weniger und kostet zwischen 20-30 Euro. Das Gerät nennt sich FM-Modulator und wandelt Audio-Signale in Radiofrequenzen um. Natürlich benötigt man dazu eine externe Audio-Quelle wie z.B. MP3-Player, I-Phone oder I-Pod, das Phillips soll zukünftig über ein I-Phone betrieben werden. An einen FM-Modulator geht man, sofern gewünscht mit einer normalen Antenne dran und dann mit dem Antennenkabel des Modulators direkt ins Radio. In den FM-Modulator geht das Line-In über zwei Chinchbuchsen ein, diese habe ich mit einem Chinch-Y-Adapter auf 3,5mm Klinke verbunden. Nimmt man nun den MP3-Player an dieser Klinke in betrieb schaltet der FM-Modulator automatisch von normalem Radiobetrieb auf MP3-Einspeisung um. Im Radio muss natürlich die gewünschte Freuquenz angewählt sein. Bei dieser Lösung ist natürlich von Nachteil, dass die Verstärkerleistung des Radios natürlich nicht besser wird, wie es bei dem teuren Umbau der Fall gewesen wäre.



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen